Sozialer Wohnungsbau - Die Vorteile
In Zeiten, in denen hohe Zinsen und steigende Immobilienpreise für viele Menschen den Traum von den eigenen vier Wänden unerreichbar machen, wird der soziale Wohnungsbau zu einem immer bedeutenderen gesellschaftlichen Anliegen. Das wurde auch auf dem jüngsten Wohnungsgipfel sehr deutlich, zu dem Kanzler Scholz und Bauministerin Geywitz am 23. September ein "Bündnis für bezahlbaren Wohnraum" eingeladen hatten.
Laut einer Studie des Pestel Instituts fehlen in Deutschland aktuell 700.000 bezahlbare Wohnungen.
Ob zur Miete oder als Eigentum – eine bezahlbare Wohnung rückt für viele Menschen in den Bereich des Unmöglichen. Die steigenden Kosten für Baugeld und die kontinuierlich wachsenden Immobilienpreise setzen viele Menschen unter Druck. In vielen Großstädten sind auch die Mieten so gestiegen, dass viele Mieter sie kaum noch tragen können. Um diese Notlage zu entkräftigen hatte sich die Regierung ehrgeizige Ziele gesetzt. 400.000 neue Wohnungen sollten jährlich entstehen, doch dieses Ziel wurde letztes Jahr verfehlt, und wird in diesem Jahr auch nicht erreicht.
Das Schaffen von bezahlbarem Wohnraum kann nicht allein vom öffentlichen Sektor und schon gar nicht durch den Bau von immer mehr Luxuswohnungen bewältigt werden. Auf letztere haben sich private Investoren in den vergangenen Jahren zunehmend konzentriert. In vielen Großstädten entstanden immer mehr „Höfe“, „Carrées“ oder „Gärten“, die für Normalverdiener unerschwinglich blieben - und häufig auch keine Käufer oder Mieter fanden. Doch eine leerstehende frei finanzierte Luxuswohnung bringt keine gute Rendite ein.
Angesichts der stark gestiegenen Bauzinsen lohnt sich gerade jetzt ein Umdenken bei privaten Bauunternehmen und Investoren, denn sie können eine entscheidende Rolle bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum spielen.
Für den sozialen Wohnungsbau gibt es beachtliche Finanzhilfen vom Staat.
Für den Zeitraum von 2022 bis 2026 hat der Staat insgesamt 14,5 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau reserviert. In diesem Jahr allein stehen 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Diese beträchtlichen Mittel, die es zu wirklich günstigen Konditionen gibt, bieten eine solide Grundlage, um den Wohnungsbau voranzutreiben und damit die Wohnungsnot zu lindern.
Die Fördernehmer, seien es Bauunternehmer oder Einzelbauherren, profitieren von dieser finanziellen Unterstützung durch günstige Darlehen mit niedrigen Zinsen und kalkulierbaren Laufzeiten. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Bürgschaften und Garantien in Anspruch zu nehmen. Diese Maßnahmen dienen dazu, die Umsetzung der Bauprojekte zu erleichtern und den Wohnungsmarkt zu entlasten. Kurz vor dem Wohnungsgipfel teilte Minister Harbeck noch mit, dass einige beschlossene Klimaschutzvorgaben, wie etwa der neue Standard EH 40, der eine noch bessere Dämmung von Neubauten ab 2025 vorsah, nun doch nicht verpflichtend sind. Auch das trägt dazu bei, den Bau neuer Sozialwohnungen attraktiver zu machen.
Allerdings ist eine entscheidende Bedingung für die Nutzung der Fördermittel die Zweckbindung des entstandenen Wohnraums, was viele Bauwillige abschreckt. Es darf nur an Personen oder Haushalte vermietet werden, die im Besitz eines Wohnberechtigungsscheins sind. Diese Regelung gewährleistet aber, dass die Wohnungen tatsächlich genau den Menschen zugutekommen, die aufgrund ihres Einkommens auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind.
Die Angst vor der Zweckbindung ist unbegründet, denn die Laufzeit ist wählbar und somit überschaubar.
Wenn sie nach 15, 20 oder 30 Jahren endet, können die Wohnungen zu regulären Konditionen vermietet oder verkauft werden. Wer dazu noch den sozialen Wohnungsbau nicht als Asozialen Wohnungsbau versteht und mit dem günstigen Baufördergeld (Zinsen liegen bei 0,5 % bis ca. 1%) in Qualität investiert, mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit und Langlebigkeit, kann später eine sehr gute Rendite erzielen. In der Zwischenzeit hat man dazu beigetragen, den Engpass auf dem Wohnungsmarkt zu lindern und die langfristige Stabilität des sozialen Wohnungsbaus mitzusichern. Eine wahre Win-Win Situation.
Ihr habt Fragen zu dem Thema? Unser Experte kann euch weiterhelfen:

Joseph Adomako
Architekt
Alois-Lödige-Str. 9 | 33100 Paderborn
Tel.: 05251 5472320
Fax: 05251 5472329
E-Mail: info@adomako.com
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